Nachlese Rote Laterne 29.11.2013

Liste der Teilnehmer trotz stürmischem Regenwetter:

Wir haben noch nicht alle Rückmeldungen, aber vorab:

Haltestelle/Bahnhof Teilnehmer
Hagenow Stadt 10
Ludwigslust 10
Parchim 20
Lübz 30
Passow 10
Gallin 24
Karow 30
Alt Schwerin 20
Malchow 20
Jabel 10
Waren 20

 

Mit Fackeln gegen Bahn-Kürzung

02. Dezember 2013 | 22:01 Uhr | Von: Ilja Baatz SVZ Ausgabe Lübz-Goldberg-Plau

Dieter Krützfeldt aus Lübz kann von Geburt an nicht richtig laufen und braucht als Erwachsener heute ein Elektromobil, um von A nach B zu kommen – auch zu seinen Ärzten in Parchim und Schwerin. Die geplante Schließung der Bahnverbindung (wir berichteten mehrfach) beschäftigt ihn: „Wenn es so kommen sollte, sitze ich hier fest. Um aus der Stadt wegzukommen, bin ich auf die Bahn angewiesen, denn kein Bus nimmt mein rund 300 Kilogramm schweres Mobil mit – wie auch? – und ein Taxi bezahlt mir niemand. Beim Zug wird eine Rampe angelegt, über die ich problemlos hinein- wie herausfahren kann. Ich finde es unglaublich, in Kauf zu nehmen, dass Behinderte, viele Ältere und zum Beispiel Berufsschüler zusehen können, wie sie weiterkommen, wenn der Plan umgesetzt wird. Vielleicht überlegt Herr Schlotmann mal besser, was er tut! Menschenwürde spielt bei seinem Vorhaben keine Rolle.“

Heute hat die gemeinsam mit Malchowern gegen die Kürzung kämpfende Bürgerinitiative (BI) „ProSchiene Hagenow – Neustrelitz“ einen Gesprächstermin im Infrastrukturministerium. Mit dabei ihr Sprecher Clemens Russell, der eigenen Worten zufolge den Zahlen misstraut, die das Ministerium als wichtiges Argument für die Teilschließung zwischen Parchim und Waren anführt (zu geringe Auslastung). „Meine Zweifel werden unter anderem dadurch gestärkt, dass nur zwei Zählzeiten gewählt wurden – zu wenig“, sagt er. „Deshalb werden wir auch diese Werte noch einmal genau unter die Lupe nehmen.“

Als „Unding“ bezeichnet zum Beispiel auch Reimer Zieher vom Gästehaus Bobziner Schleuse die ins Auge gefasste Unterbrechung: „Ich sehe dann akute Gefahr für den Fortbestand unserer Einrichtung. Und das dürfte nicht nur uns so gehen, denn viele holen bewusst mit der Bahn öfter aus Berlin oder Hamburg angereiste Gruppen in der Regel in Passow ab.“ An diesem Abend steht er gemeinsam mit 23 Menschen jeden Alters auf dem Bahnhof in Gallin, die auch hierhin mit brennenden Fackeln, Spruchbändern und Lampen gekommen sind, um Fahrgäste der Bahn direkt vor ihnen auf das Problem aufmerksam zu machen.

In dieser Woche kam aus Schwerin die Nachricht, dass der Minister an seinem Vorhaben festhalten will und man schon Verhandlungen mit Busunternehmen aufgenommen habe. „Das hat Methode. Ziel ist, uns zu schwächen“, so BI-Mitgründer Otto Krachenfels.

An dem einen Abend haben an allen Haltestellen der Südbahn insgesamt zwischen 250 und 300 Demonstranten teilgenommen, sagt BI-Mitglied Rainer Raeschke. Aufgeben werde man den Protest auf keinen Fall, zumal die Unterstützung wachse. Am 10. Dezember ist eine weitere Demonstration vor dem Landtag in Schwerin geplant.

 

cut cut cut cut

Jeden letzten Freitag im Monat halten wir Mahnwache an möglichst allen Bahnhöfen und Haltestellen entlang der Südbahn. Wir fordern die Landesregierung auf, die Stilllegung der Bahnstrecke zwischen Parchim und Malchow zurückzunehmen. Wir erinnern die Landesregierung jeden Monat daran, dass sie gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit in der betroffenen Region agiert.

 

SVZ Ausgabe Lübz-Goldberg-Plau Ilja Baatz   28.10.2013

120 Teilnehmer bei Demo auf dem Lübzer Bahnhof

Rund 120 Kinder, Männer und Frauen kamen am Freitagabend zum Lübzer Bahnhof, um mit ihrem Erscheinen dafür zu demonstrieren, dass die Bahnverbindung Hagenow – Neustrelitz unverändert erhalten bleibt. Eine Planung des Landes sieht vor, dass die Züge ab 2015 von Westen aus gesehen in Parchim enden, die Fahrgäste ab dort bis Malchow mit Bussen weiterfahren und dann wieder in den Zug steigen müssten. Im Bereich Lübz hat sich jetzt nach Malchower Vorbild ebenfalls eine Widerstandsgruppe formiert. Ihr Sprecher Clemens Russell zeigte sich von der Zahl der Demonstranten begeistert und sagte unter anderem: „Was wir wissen, ist, dass sich die Verantwortlichen bei der Reparatur der Strecke Rostock – Berlin mächtig verkalkuliert haben und die Sache deshalb über drei Millionen Euro teurer wurde als gedacht. Dieses Geld muss nun eingespart werden, und zwar auf unserer Strecke. Das lassen wir uns aber nicht gefallen, wir kämpfen um den Erhalt der Verbindung!“ (ausführlich berichten wir in unserer nächsten Ausgabe).

Aktion Rote Laterne – Keine rote Laterne für die Region! Nein zur Endstation Malchow und Parchim!

Aufruf zum Laternentreff für den Erhalt der Bahnstrecken Neustrelitz-Mirow und Neustrelitz-Hagenow am 25.10.2013

Am 25. Oktober 2013 veranstaltet die Bürgerinitiative Pro Schiene Mecklenburgische Seenplatte und die Bürgerbewegung ProSchiene Hagenow-Neustrelitz um 18.00 Uhr zeitgleich in den von den Bahnstilllegungsplänen der Landesregierung betroffenen Orten Mirow, Malchow und Lübz (Bahnhof) einen „Laternenumzug“, um für den Erhalt der Bahnstrecken in den ländlich Regionen Mecklenburgs zu demonstrieren.

In Malchow laden wir alle Eltern und Kinder, sowie Lehrer mit ihren Grundschulklassen herzlich zu einem fröhlichen, lauten, bunten Laternentreff am Malchower Bahnhof um18 Uhr ein. Wir sagen NEIN zur Endstation Malchow und möchten ein Zeichen setzen, dass wir in der Region nicht die „Rote Laterne“ sein wollen.